Mächtig ins Zeug gelegt haben sich die Verantwortlichen des SV Geigant, um ihren Sportlerball einmal mehr zu einem Besuchermagnet für Jung und Alt werden zu lassen. Um dem Motto des Balls „Disney und Friends“ gerecht zu werden, wurde die Mehrzweckhalle von vielen fleißigen Händen in tagelanger Arbeit akribisch zum Walt Disneys Animation Studio umfunktioniert. Schon bei der stilgerechten Begrüßung durch Geigentenhausens Bürgermeisterin Sunny Duck, vulgo der Vorsitzenden Sonja Gruber, wurde den zahlreichen Ballbesuchern schnell klar, dass die anstehende Party der „ Fantasiegebilde“ zu einem Kreuzzug gegen die Langeweile werden würde.
Und so vergnügten sich im „Disneyland“ Micky Maus, Goofy, Pluto, Donald Duck, die Eiskönigin Elsa im Doppelpack, die Schöne mit Biest, Schneewittchen, die sieben Zwerge und etwas weniger als 101 Dalmatiner in froher Gemeinschaft mit Minnesängern, Bütteln, Hexen und Gespenstern. Die Band „Original Otterbachtaler“ oder auch kurz „Die Ottis“ genannt, tat dazu das ihrige. Mit breitgefächertem Musikprogramm, von fetzig Bayerisch über Foxtrott bis zu zu den angesagten Songs, zogen die sechs Bandmitglieder die Ballbesucher auf die Tanzfläche.
Ein vermeintlich hörbares Klappern bei den flotten Tänzern erinnerte irgendwie an die schlürfenden Geräusche der Panzerknacker. Dieses entstand dabei aber nicht von den Entenhausener Gangstern, sondern war wahrscheinlich eher dem Protest von überstrapazierten Tanzwadln einiger doch schon etwas wohlbeleibteren Honoratioren zuzuschreiben. Die drei Gauner hatten ihren Auftritt dann beim Sketch „Wenn der Maibaum wieder am Dorfplatz steht“. Einer zwerchfellerschütternden Attacke auf den peripheren „Nervus Humorus“ mit Bezug auf das Nachbardorf Knackabach.
Es war der 30.April 2018. Wie jedes Jahr wollten die Geigentenhauser ihren traditionellen Maibaum aufstellen. Doch da machten ihnen die Knackabacher einen Strich durch die Rechnung. Der Kloane Bauer brachte mit dem Lanz den Maibaum herbei. Die Geigentenhauser richteten diesen zum Aufstellen her, holten sich ein Bier aus dem Kasten und machten sich nach getaner Arbeit auf dem Weg nach Hause. Langsam schlichen sich die Knackabacher Panzerknacker an, schnappten sich den Baum und wollten damit abhauen.
Gerade noch rechtzeitig wurden die Missetäter von den Geigentenhausern entdeckt, geschnappt und in Mülltonnen gesteckt. Nachdem der Maibaum dann stand, wurde getanzt, geschmust, getrunken und gelacht. Nur der „Kloane Bauer" war traurig. Hatte er ja keine Freundin dabei. Da sah er die süße Daisy, die vom Macho Biest bedrängt wurde und half ihr. Aus den Beiden wurde ein Paar. Zwanzig Jahre später saßen die Verliebten wieder am Maibaum und waren immer noch glücklich. Glück brauchten auch die wackeren Besucher der Entenbar, um im dortigen Gedränge den begehrten Trank an der Schänke zu erhaschen.